AIKor - 19.01.09:
Gaza: Ein Wendepunkt in der internationalen Politik?

Aus der Fülle der Analysen und Stellungnahmen zu Gaza dokumentiere ich die folgenden, die meiner Ansicht nach wichtige Einsichten zu möglichen langfristigen Auswirkungen der zionistischen Verbrechen in Gaza vermitteln:

Israel braucht Hamas
Das zionistische Projekt benötigt eine feindliche Umwelt, um die Fiktion einer Existenzbedrohung zu nähren. Mit dem Überfall auf Gaza macht Tel Aviv zugleich erste Annäherungen von sunnitischen arabischen Staaten zunichte
Von Knut Mellenthin. Aus: junge Welt v. 14. Jan. 09

"Wenn man sich von dem sachlich durch nichts gerechtfertigten Gedanken freimacht, der zionistische Staat strebe eine Beendigung des permanenten Kriegszustands mit den Palästinensern und die friedliche Integration Israels in die Region an, ist die Tatsache, dass Israel scheinbar kontraproduktive Kriege führt und an einer selbstzerstörerisch erscheinenden Besatzungspraxis festhält, nicht weiter verwunderlich."

(PDF, 28 kB)

Israels rechtschaffene Wut und ihre Opfer in Gaza
Ilan Pappe in The Electronic Intifada v. 2. Jan. 09

"Nicht nur einer Verurteilung des gegenwärtigen Massakers bedarf es jetzt, sondern auch einer Delegitimierung der Ideologie, die diese Politik hervorgebracht hat und sie moralisch und politisch rechtfertigt. (...) Indem wir die Ideologie des Zionismus und die Politik der Vergangenheit mit den gegenwärtigen Grausamkeiten verbinden, werden wir imstande sein, eine klare und logische Erklärung für die Boykott-, Desinvestions- und Sanktionskampagne zu liefern. Die Herausforderung wird helfen, die westliche Ungerührtheit angesichts der Straflosigkeit israelischen Handelns zu beenden. Ohne diese Ungerührtheit werden hoffentlich immer mehr Leute in Israel anfangen, die wahre Natur der in ihrem Namen verübten Verbrechen zu erkennen, und ihre Wut dürfte sich gegen die richten, die sie und die Palästinenser in diesem unnötigen Teufelskreis von Blutvergießen und Gewalt gefangen halten."

(PDF, 22 kB)

Israel hat schon verloren
Von Abdul Ilah Albayat (11. Jan. 09)

"Dank des Widerstands in Gaza sind bereits viele Diskussionen im Mülleimer gelandet. Niemand kann mehr sagen, dass die Araber keine Nation sind. Ihr Widerstand ist nach Lage der Dinge unterschiedlich aber seiner Natur nach derselbe. Niemand kann mehr sagen, dass Israel sich in die arabische Welt integrieren kann. Niemand kann mehr sagen, dass nur Schiiten die Araber befreien werden, weil sie das Märtyrertum hochhalten, wobei vertuscht wird, dass die irakischen religiösen Parteien mit der Invasion der USA im Irak kollaborieren. Niemand kann mehr sagen, dass die Vereinigten Staaten von Amerika den Arabern Demokratie und Wohlstand bringen können etc."

(PDF, 11 kB)

Kommentar
Von Klaus von Raussendorff

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